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Das Wasserpfädchen in Wallertheim

Ganz neu und mit technischer Raffinesse präsentiert sich seit 2022 das kleine, rund 3,6 km lange Wasserpfädchen. Bestens geeignet für ein kleines Mikroabenteuer mit der Familie.

Die Grundidee hinter diesem Weg

Hier in Wallertheim kommen drei kleine Fließgewässer zusammen, welche für eine spannende Artenvielfalt sorgen und dem Weg ihren Namen geben. In den letzten Jahren wurde der Bereich um den Wiesbach bereits stark entwickelt und ausgebaut. Belohnt wurden die Anstrengungen mit einer neuen Artenvielfalt.


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Dieser Artenreichtum soll nun gezeigt und weiter gefördert werden. So wurden neue Bäume gepflanzt. Die bestehenden Graswege durch die Felder und entlang des Baches werden nach einem neuen Konzept gepflegt und bewirtschaftet. Diese Wege werden nur noch ca. 1 Meter breit gemäht, damit breite Säume stehen bleiben, auf denen sich Blühpflanzen ausbreiten können. Bereits in diesem Jahr war der Mohn weit verbreitet, aber auch manches kleine, blühende Kraut. Durch die Entnahme von dem Schnittgut, bei der Mahd der Randstreifen, magert der Boden weiter ab. In den nächsten Jahren werden sich so ganz neue Arten an Pflanzen ansiedeln und auf diese Art auch neuen Tieren Lebensraum bieten.

Noch ist der Weg nicht komplett umgesetzt. So fehlen noch die eine oder andere Informationstafel oder die Besprechung der interaktiven Elemente (im Moment ertönt bei einigen noch Musik, was wir auch ganz nett finden). Aber es gibt bereits jetzt schon viel zu entdecken.

Der Weg führt über Teile entlang der kleinen Bäche, aber diese sind durch die Hecken nur zu erahnen. Es gibt keine Wasserspielstelle für Kinder. Die Wege sind recht gerade und führen vorbei an Feldern. Sobald man den schattigen Weg entlang des Baches verlässt, geht es auch schon mal durch die pralle Sonne (Sonnenhut und Creme nicht vergessen!!!). Der überwiegende Teil führt über Gras, Schotter, Gras. Der letzte Abschnitt ist geteert und auch für Fahrradfahrer etc. geeignet.

Der Weg ist einfach zu laufen. Es gibt nur eine Steigung. Leichtes Schuhwerk reicht aus. Wegen des etwas höheren Grases empfehlen wir geschlossene Schuhe, als auch Insektenschutz. In Rheinhessen gibt es insbesondere im Spätsommer Grasmilben. Wenn man jedoch die Beine gut einsprüht und nach der Wanderung die Beine kräftig beim Duschen abreibt, bleiben einem die kleinen Quälgeister erspart.

In den Abendstunden kommen besonders in Gewässer- und Heckennähe Mücken und Kriebelmücke hervor. Auch da hilft ein guter Insektenschutz.

Das Wasserpfädchen

Los geht’s in Wallertheim am Friedhof. Hier könnt Ihr auch parken. Am besten lauft Ihr direkt links herum und folgt dem Weg im Uhrzeigersinn über den schattigen Weg entlang am Bach. So ist der AHA Effekt größer und für Kinder gibt es am Ende des Weges noch ein wenig mehr Motivation, da sich der Anfang ein wenig zieht.

Der erste Teil ist durch die Hecken relativ schattig und der parallel verlaufende Bach sorgt noch für ein wenig Abwechslung. Wer genau hinschaut, der findet viele Insekten und Pflanzen, welche sich bereits am Wegrand ausgebreitet haben und sich über das neue Mähkonzept freuen. Gerade im Frühling wird man hier von zahlreichen Blüten begleitet.

Wo Wasser, da sind natürlich auch Amphibien nicht weit. So hüpft immer mal wieder ein Frosch ins schützende Gras. Durch die geschützte warme Lage findet man aber auch Salamander und Co.

Jenseits des Baches gibt es auf diesem ersten Streckenabschnitt eine sehr schöne Rastmöglichkeit. Wenn ihr durch das Dickicht schaut, dann könnt Ihr den Nachtigallenhof erkennen. Eine kleine Gärtnerei mit einer ganz besonderen Vision und einem wunderschönen Garten nebst Terrasse.

Die Gärtnerei empfängt Besucherinnen und Besucher, Gruppen und Einzelpersonen, die sich für naturnahe Gartengestaltung interessieren. Auf der Terrasse und im kleinen Café gibt es von Donnerstag bis Sonntag in der Zeit von 14:00 bis 18:00 Uhr selbstgebackenen Kuchen und Kaffee/Tee. Für Gruppen kann ein gesonderter Termin vereinbart werden. Auch kleine Veranstaltungen sind hier möglich. Eine kurze Anmeldung hilft den Inhabern bei der Vorbereitung und Planung. Die Inhaber veranstalten immer wieder besondere Events. Am besten Ihr erkundigt Euch bei Ihnen auf der Homepage. 

Entweder ihr stärkt Euch jetzt oder kehrt am Ende Eurer Tour noch einmal hierher zurück und genießt die Artenvielfalt und den schönen Garten. Ansonsten geht es für Euch immer weiter entlang am Bach. Nach einer Weile werdet Ihr schon die erste Station finden. Nun heißt es fleißig drehen, damit ihr die Informationen abrufen könnt.

Alle Wege führen nach Rom oder zum Wasserpfädchen

Weiter geht es – zugegeben, die Beschilderung des Weges ist sehr kreativ gehalten. Warum auch immer, haben sich die Macher dagegen entschieden, die Schilder für den Nutzer sichtbar anzubringen. Somit haltet also immer Ausschau nach Pfosten mit weißen Tafeln. Wenn Ihr wissen wollt, wie der Weg weiter geht, dann müsst ihr einmal drumherum laufen.

Aber auch da erschließen sich einem nicht immer die Richtungenshinweise. Eigentlich kann ein Rundweg ja immer nur in zwei Richtungen gehen. Hier gibt es zur allgemeinen Verwirrung auch schon mal ein paar Pfeile mehr. Vermutlich, weil man versucht, die Besucher von allen Seiten einzufangen und alle Wege, welche sich in dem Gebiet befinden, mit einzubeziehen. Das verwirrt ein wenig. Solange ihr aber im Uhrzeigersinn weiter lauft, geht ihr nicht verloren und werdet einen der Wege in dem Gebiet erwischen.  Mehr als dass ihr dann auf einmal einen der anderen Wanderwege erlauft, kann nicht passieren. Im Prinzip beschreibt der Weg ein großes Viereck.

Am Ende des Wiesenweges angekommen, verlasst ihr nun den Schattigen Weg und es geht durch die Felder einen geschotterten Weg bergan. Ab hier gibt es Aussicht und die Wogen der Ähren im Wind ist ein besonders schönes Schauspiel.

Der Weg zieht sich ein wenig für Kinder, da hier über einen langen Zeitraum keine Station kommt. Parallel habt ihr hier die einzige Steigung zu bewerkstelligen. Es gilt 30 Höhenmeter zu überwinden. Nicht wirklich viel, aber auf dem kurzen Stück und bei Hitze und praller Sonne kommen wir durchaus ins Schwitzen. Aber schon kommt die nächste Informationssäule in den Blick.

Wieder heißt es kurbeln und lauschen. Die Informationen hier sind für erwachsene gedacht und man erfährt einiges über die nahe Umgebung, den Weinbau und weitere Sehenswürdigkeiten in den Orten. Ihr folgt dem Wiesenweg noch einmal ungefähr die gleiche Strecke und biegt am nächsten Wegweiser rechts in den langen Feldweg ab.

 

Urlaubsfeeling garantiert

Auch dieser zieht sich ein wenig. Ablenkung bieten hier die Pflanzen am Wegesrand und es lohnt sich immer mal wieder einen Blick nach hinten zu werfen. Ansonsten lauft ihr geradewegs auf den nächsten Rastplatz zu und der ist ganz besonders gelungen, denn der hat für Jung und Alt mehr als genug zu bieten. Achtung, gleich habt ihr es geschafft. NOch ein paar Meter und ihr erreicht die nächste INfosäule, als auch dieses wunderschöne Häuschen auf dem höchsten Punkt der Anhöhe mit einer phantastischen Aussicht und ein wenig Schatten.

Und es gibt noch viel mehr. Für die Romantiker unter Euch, steht eine große Schaukel parat von welcher ihr allerbeste Aussicht genießen könnt. Die laue Sommerluft streicht euch beim Schaukeln über die Haut. Wirklich wunderschön, hier die Seele baumeln zu lassen.

Wer lieber Boden unter den  Füßen hat, der findet unterhalb der Schaukel einen wildromantischen Platz, welcher mit viel Liebe gestaltet wurde und richtig gute Laune verbreitet. Hier gibt es richtig viel zu entdecken. Schaut mal genau hin. Ihr werdet ganz viele kleine liebevolle Details finden, welche diesen Ort neben der wundervollen Aussicht, zu einem ganz besonderen Platz machen.

Ich liebe Wimpelketten und Glassteine und für mich ist das hier oben wirklich wie ein Stück Urlaub. Der Fernblick ist bei schönem Wetter wunderschön. Man schaut über das komplette Renaturierungsgebiet bis weit ins Land hinein. Leider kann die Pause nicht ewig dauern. Es muss noch ein Stück zurückgelegt werden. Aber ab jetzt wird es wirklich abwechslungsreich, denn ihr verlasst den landwirtschaftlichen Bereich.

Wer die Wahl hat, hat die Qual

Es geht definitiv den Hang hinunter. Allerdings habt ihr von hier oben mehrere Wegoptionen. Oben am Haus könnt Ihr den Skulpturenweg wählen. Das ist der rot markierte Weg. Dieser führ mit ein paar Haken durch die Felder nach unten und gelangt wieder auf das Wasserpfädchen.

Ihr könnt aber auch direkt an der Bank den Berg gerade hinunter laufen. Am Fuße des Hügels habt ihr zwei Optionen. Entweder ihr lauft links herum und folgt dem Wasserpfädchen. Dieser macht eine kleine Schleife und führt dann auf einem parallelen Weg zum Ausgangspunkt zurück. Oder aber ihr biegt direkt rechts ab und folgt hier dem Skulpturenweg. Diese Wegführung ist ein wenig kürzer und führt über einen befestigten Weg.

Wir gehen den Hang direkt runter. Unten angekommen stehen wir wieder voller Ehrfurcht vor den Richtungsschildern. Wir bleiben stur und biegen rechts ab und kommen somit auf den Skulpturenpfad, welchen wir aber ab und an verlassen werden, da wir immer wieder etwas Neues entdecken. Somit kommen wir immer wieder auch auf das Wasserpfädchen. Der Weg hier ist geteert und somit auch mit allem was rollt gut zu benutzen.

Jetzt wird es für Kinder richtig interessant. Denn natürlich gibt es alle paar Meter etwas Neues zu entdecken. Der Weg ist gesäumt von vielen Skulpturen, die nicht immer ganz leicht zu entdecken sind. Einige stellen die Weine in der Region vor, mit mehr oder weniger gelungenen Reimen. Andere sind die pure Lebensfreude.

Da der Skulpturenweg einen anderen Verlauf hat, könnt ihr auch ein wenig vom Weg in die Zuwege hineinlaufen und schauen, was es da noch Schönes zu sehen gibt. Das sind immer nur kleine Abstecher von ein paar Metern. Auf dem Stück könnt ihr Euch wirklich von Eurem Entdeckerdrang treiben lassen. Links seid ihr begrenzt durch den Ort und spätestens hier habt ihr auch die volle Orientierung und wisst, wo es zurückgeht. Also scheut Euch nicht rechts und links zu schauen.

Nach wie vor gibt es Informationstafeln, welche auch für die Jüngsten Entdecker liebevoll gestaltet sind. Und wenn es in der Natur scheinbar mal nichts zu entdecken gibt, bekommt ihr HInweise, wonach ihr Ausschau halten könnt. Manchmal muss man ja nur wissen, wo man hingucken muss.

Und immer wieder gibt es die blauen Stationen, welche man irgendwie mit der eigenen Energie zum Erklingen bringen muss. Springen – drehen – kurbeln…

Wer mag, biegt noch einmal links ab und folgt dem Wasserpfädchen im Schatten der Bäume am Ortsrand entlang. und ehe ihr Euch verseht, seid ihr wieder am Ausgangspunkt angekommen.

 

Unser Fazit

Ein kurzweiliger einfach zu laufender Weg, den man in 1-2 Stunden mit Kindern bewältigen kann. Das Highlight ist derzeit für uns der Aussichtspunkt mit der Schaukel und dem wunderschön angelegten Sitzplatz, sowie die Musik machenden Spielgeräte. Es gibt viel Natur zu entdecken und besonders der letzte Wegabschnitt auf dem man zwischen den anderen Wanderwegen wechseln kann, ist super abwechslungsreich. Durch die Möglichkeit ab dem Aussichtspunkt auch die anderen Wanderwege zu erreichen, kann man die Strecke immer wieder variieren. Eine nette Strecke, welche als kleine Feierabend- oder Sonntagsrunde eingestuft werden kann und genau die richtige Länge hat, um mal ein wenig raus zu kommen. Da ein großer Teil der Strecke durch das offene Feld führt, ist es jedoch ratsam gerade mit Kindern den Weg in den Morgen- oder Abendstunden zu laufen.

Wir würden uns auf dem ersten Streckenabschnitt noch ein wenig mehr Abwechslung für die Jüngsten wünschen und an den bereits besprochenen Steelen etwas mehr zu diesem besonderen Gebiet, Wasser, dem Naturschutzgedanken, was kann Landwirtschaft leisten und weniger rund um das Thema Wein, damit der Weg seinem Namen auch gerecht wird.

Euch hat der Bericht gefallen? Dann hinterlasst einen Kommentar und empfehlt uns weiter.

Mehr Wege für Euch uns Eure Familie in Rheinhessen gibt es unter der Rubrik Rheinhessen. Wie wäre es mit einem kleinen Ausflug zum Lalbyrinthplatz in Framersheim oder dem Strandpfad der Sinne in Wendelsheim? Im Sommer ist der Binger Wald ein wunderschöner schattiger Ausflugsort mit einer riesigen Murmelbahn mitten im Wald und noch vielen anderen Attraktionen wie einer Hängebrücke oder einem Barfußpfad. Und auch der Donnersberg lädt zum erkunden, klettern und Geocachen ein.

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