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Vitaltour Stein, Wein & Farbe – rund um Wallhausen

Da uns das Wetter in diesen Herbstferien einen Streich spielt, bleiben wir zu Hause und entscheiden uns tagesaktuell je nach Wetterlage für die Tagesaktivitäten. Heute ist es zwar bewölkt, aber trocken. Somit steht wandern auf dem Programm.

Vitaltour Stein, Wein & Farbe

Schnell ist eine schöne Wanderung gefunden. Wir entscheiden uns für die Vitaltour Stein, Wein & Farbe. Dies ist eine Wanderung im Gebiet Naturpark Soonwald/Nahe u.a. in der Gemarkung Wallhausen.

Eine mittelschwere Runde mit rund 11-13 km Länge und 300 Höhenmetern, die es zu überwinden gilt. Der Weg stellt keine großen Anforderungen an die Technik, bietet aber volle Punktzahl bei der Abwechslung und der Landschaft.

 

Durch die tollen Rastplätze und Aussichtspunkte benötigen wir knapp 5 Stunden. Angeblich ist die Runde in 3 Stunden machbar. Wir haben jedoch andere Wanderer getroffen, welche uns über die ganze Tour mehr oder weniger begleitet haben. Somit halten wir die 5 Stunden für realistischer, wenn man den Weg genießen mag.

Die Vitaltour Stein, Wein & Farbe gehört zu den Premium Wanderwegen.

Start- und Ausgangspunkt ist Wallhausen

Wir starten kurz hinter Wallhausen. Der Parkplatz „Rauer Kreuz“ an der Abzweigung L239 Ortsausgang Wallhausen nach K45 Hergenfeld 49°53’26.7″N 7°45’33.9″E ist ein guter Ausgangspunkt. Wir laufen die Runde im Uhrzeigersinn.

Das erste Stück ist geteert, geht aber bald in Wiesen-, Feld- und Waldwege über. Unterwegs unterrichten Tafeln über die eine oder andere Besonderheit dieser Region und des Weges.

So wandern wir entlang an einer über hundert Jahre alten Weinbergsmauer aus dem Jahre 1908. Wir bekommen erklärt wie diese aufgebaut ist, welchen Nutzen Sie für die Weinbauern hat und warum sie rot leuchtet, obwohl der Stein eigentlich grün ist.

 

Eine geologische Besonderheit ist die „Hunsrück -Südrand-Störung“. Hier wechselt die Boden- / Gesteinsfarbe für den Laien erkennbar von rot zu grün.

In der Gemarkung sind auf engstem Raum die verschiedensten Gesteinsarten zu finden. Vom silbergrauem Phyllit über grünen Schiefer, gelben Sandstein bis zu Rotliegenden kann man hier das Farbspektrum bewundern. Letzten Endes sind die Gesteinsarten verantwortlich für die Ausprägung ganz unterschiedlicher Geschmacksrichtungen bei den Weinen.

Die Tour ist an sich gemäßigt zu laufen. Einziger wirklich großer Anstieg ist der Rabenfels. Eine mächtige graue Gesteinsformation – Ein Überbleibsel eines alten Steinbruches.

Hier geht es durch einen Buchenwald steil hoch auf ein Plateau.

Nach dem steilen Weg bergauf haben wir uns unsere erste Rast bei heißer Schokolade und Franzbrötchen verdient. Trotz des grauen Wetters ist die Aussicht wundervoll.

Der Weg ist bestens ausgeschildert, an der einen oder anderen Stelle kann einen aber schon einmal ein Wegweiser entgehen, da man sich allzu sehr ablenken lässt. Schnell merkt man aber, wenn man dann falsch ist.

Uns überrascht der Weg der Lebensweisheiten. Alleine der Zugang zu diesem Teilabschnitt ist ein wenig mystisch.

Wir genießen den Wegabschnitt sehr. Vor jedem Schild mit Weisheiten steht eine Bank, sodass wir verweilen und über die Sprüche ins Gespräch kommen.

Es geht weiter durch den Wald, welche in Streuobstwiesen übergeht und uns durchs Raubachtal führt. Wir queren die K46 wir am historischen Meilenstein.

Wir laufen ein kurzes Stück die „Alte Römerstraße“ (auf dieser erreicht ihr theoretisch  das Naturmonument Altschlossfelsen in der Pfalz) und erreichen die Grillhütte am wild bewachsenen Höllergraben. Von hier geht es weiter durch die bunten Weinberge.

Wir erreichen den Aussichtspunkt am Pastorenberg, von dem man einen schönen Blick über den Ort hat. Eine Liege lädt auch hier zum verweilen ein. Von hier aus kann man z.B. in den Ort gelangen und so die Kultur-Tour im Ort wahr nehmen. Am Ortsende kann man sodann wieder zum nächsten Aussichtspunkt hinauf laufen.

Das Gipfelkreuz des Johannisberges bietet einen spektakulären Ausblick. Wir haben Glück und die Sonne hat sich entschieden kurz vorbei zu schauen.

Das Highlight der Tour ist kurz vor ihrem Ende eine große Schaukel gepaart mit einer grandiosen Aussicht. Bis zum Abend hat sich auch die Sonne durchgerungen und wir genießen den Sonnenuntergang und die goldene Stunde, welche die Weinberge und Wälder noch einmal bunt aufleuchten lässt.

Unser Fazit

Eine wunderbare Tour, welche sich auch mit Kindern gut laufen lässt. Feste Schuhe vorausgesetzt, sind die Wege auch nach einem Regenschauer gut begehbar.

Die Vitaltour Stein, Wein & Farbe zeigt sehr eindrucksvoll, dass Weinbau nicht zwingend Monokultur bedeuten muss und durch Streuobstwiesen, renaturierte Hänge, alte und wilde Obstsorten eine Vielfalt geschaffen wird, welche den Arten zugutekommt, aber auch dem Tourismus.

Denn diese Vielfalt bietet Abwechslung zu jeder Jahreszeit. Durch die Umgestaltung der Landschaft haben sich hier auch neue Arten angesiedelt. So gibt es um die Schaukel herum im Frühling zwei wilde Orchideenarten zu bewundern.

Euch hat die Tour gefallen? Dann lauft doch auch mal die Vitaltour Kuckucksweg. Der Weg startet gleich im Nachbarort.

Weitere Infos rund um die Wanderung

In Wallhausen selbst kann man im Herbst im Ort selbst Federweißen kaufen. Eine Stärkung gibt es zum Beispiel beim hiesigen Döner (Dienstags Ruhetag), welcher ganz passable ist. Wir nehmen oft eine Pizza mit und genießen diese auf dem Wanderparkplatz am Johannisberg. Da ist die Aussicht einfach schön.
Um die Mittagszeit bereitet der hiesige Bäcker einen Mittagstisch. Auch der Metzger bietet das eine oder andere an, was als Stärkung dient.
Im Sommer lädt das Freibad zu einer Abkühlung ein.

Stellplätze: In Bad Kreuznach gibt es an den Salinen / Schwimmbad Stellplätze. In der Nähe gibt es ein Brauhaus mit leckeren Spezialitäten. Ansonsten kann man im Ort sicherlich auch den einen oder anderen Landwirt ansprechen und nach einem Stellplatz fragen.

 

 

 

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About Alexandra Gerhardt-Botzian

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