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Tipps zum Kauf von Outdoorschuhen

WERBUNG, weil auf den Bildern Marken zu erkennen sind.

Die Tage hatte ich mal wieder die Qual der Wahl. Ich brauchte ein Paar neue Outdoorschuhe. Seitdem ich mit meinem Papa unterwegs bin, gehen wir eher gut ausgebaute Wege. Turnschuhe sind hier jedoch oft zu weich, die Zustiegsschuhe zu wenig gedämpft, sodass mir oft nach nur 8 km Strecke am nächsten Tag Knie und Hüften schmerzten. Also muss irgendwas dazwischen her.

Meine Basisinfos zum Schuhekauf

Wie gewöhnlich, schaue ich als „alter“ Hase erst einmal im Handel in der Nähe, um mir einen groben Überblick zu verschaffen. Ganz schön schwierig da einen Überblick zu behalten. Modelle, Eignung, Technologien, Einsatzzweck….. Da zudem kein Modell so richtig passen wollt, habe ich im Internet recherchiert und bei den einzelnen Herstellern nachgesehen. Ein Glück war ich dieses Mal ein wenig anspruchsvoller, denn ich musste festzustellen, dass viele der bekannten Hersteller mittlerweile auch Damenmodelle in großen Größen (ab 42) anbieten. Nur findet man leider die Damenmodelle ab Größe 42 im normalen Handel nicht. Dieser bestückt sich maximal noch mit einer Größe 41. Meistens werden die Damen aber auf die Herrenmodelle verwiesen. So war das auch bei mir in den letzten Jahren. Man findet sich irgendwann einfach damit ab, dass man bei den Männern im Regal schaut.

Besorgen kann der Handel diese Damenmodelle leider nicht. Also noch einmal das Internet bemüht. Und hier bin ich auf einen Outdoorausrüster gestoßen, welcher beide Versionen in seinem Online-Shop führt.

Wenn jetzt die Männer mit Lesen aufhören, weil es sie nicht betrifft – lest noch den nächsten Abschnitt, denn die erste Info kann auch für Euch und für männliche Jugendliche interessant sein, die oft große, aber sehr schmale Füße haben.

Hier also meine Haupterfahrung von meinem aktuellen Schuhkauf:

Männer- versus Frauenschuh

 

Männer- versus Frauenschuh des gleichen Modells. Auf den ersten Blick identisch – von der Farbe mal abgesehen.

Wenn es von einem Modell einen Schnitt für Frauen und für Männer geben sollte, dann probiert auch unbedingt das Damenmodell an. Diese Empfehlung gebe ich allen Damen, Männern mit schmalem Fuß oder männlichen Jugendlichen (die haben ja meistens Hasenfüße – riesig lang aber sehr schmal).

Auch wenn sich die Schnitte auf den ersten Blick kaum unterscheiden – der Unterschied am Fuß ist riesig!!!! und es lohnt sich im Zweifel beide Modelle bei unterschiedlichen Händlern zu besorgen, wenn der Händler nur ein Modell da hat.

Bei den großen Damengrößen ab 43 ist die Einlage/ Sohle oft gleich breit, aber der umgebende Stoff ist etwas kleiner geschnitten, sodass man weniger hin und her rutscht und immer stabil im Schuh steht. Auch die Ferse ist etwas schmaler. Zudem sind die Knöchel niedriger ausgeschnitten, da der bei den Damen wohl etwas niedriger ansetzt und auch die Achillessehne ist besser gefüttert und auch noch mal an die Anatomie angepasst. Wer also häufig Scheuerstellen unter dem Knöchelbereich hat, sollte sich unbedingt mal die Damenschnitte ansehen.

Wir haben übrigens in den letzten Jahren unserem Sohn durchweg Damenwanderschuhe gekauft, da diese bei den kleineren Größen etwas schmaler sind als die Herrenmodelle. Sobald die Kinder den Bereich der Kinderschuhe verlassen, sind die Damenschuhe bei Jungs eine sehr gute Lösung.

Tagesausflug – Gebirge oder Klettersteig

Überlegt genau, wofür Ihr die Schuhe wirklich einsetzen möchtet. Für die meisten Tages- und Freizeitaktivitäten reicht ein Schuh der Kategorie A. Ein leichter Schuh mit biegsamer aber griffiger Sohle der nicht zu schwer ist. Häufig reicht sogar nur ein Halbschuh, insbesondere für Leute, die lange Treckingtouren laufen.

Die gefüllten Regale verleiten uns nur allzu häufig zu den besonders schweren Schuhen aus Leder. Die machen ja auch echt was her. Aber sie sind schwer und starr und werden Euch das lange Strecken laufen nur unnötig schwer machen. Klar, das erste Gefühl in so Schuhen vermittelt Sicherheit und echte Bodenhaftung. Wer nicht regelmäßig wandert, wird abends mit einem Muskelkater überrascht werden und Schmerzen in Knie und Hüfte, weil der Bewegungsablauf durch die starre Sohle verändert wird. Außerdem ist die Dämpfung nur gering.

Für jede Anforderung gibt es den geeigneten Schuh.

Seit einiger Zeit sind die Wanderschuhe in Kategorien eingeteilt, die Euch eine grobe Hilfe bei der Auswahl bieten. Die einzelnen Anbieter können hiervon abweichen.

Kategorie A: hierunter fallen leichte Schuhe mit einer griffigen Sohle. Meistens aus leichtem Mesh oder einer Mesh-Leder-Kombination. Hier findet Ihr Halbschuhe und hohe Schuhe. Wer etwas mehr Halt im Gelenk haben möchte, weil er regelmäßig einen schwereren Rucksack trägt oder die Knöchel schützen möchte, greift zu einem höheren Schuh. Oft sind die hohen Schuhe durch Ihre Materialeigenschaften auch gut für den Winter geeignet.
Kategorie A/B: Hier gehts auf leicht schottrige Wege, wie man sie oft in den Voralpen findet. Auch mal über die eine oder andere Wiese oder durch leichtes Unterholz oder über feste Felsplateaus. Die Sohlen sind etwas starrer, was zur Folge hat, dass man nicht jeden Stein spürt und gerade bergab besser über unwegsames Gelände laufen kann. Die eine oder andere einfache Kletterpassage kann man hiermit meistern. Solltet Ihr reine Klettersteige laufen, dann benötigt Ihr einen Schuh der Kategorie B/C. In der Kategorie A/B findet Ihr noch viele Schuhe mit Synthetik, aber auch schon Lederschuhe. Auch Treppen lassen sich hiermit noch halbwegs gut laufen.
Kategorie B: Jetzt sind wir im leichten alpinen Gelände unterwegs. Die Schuhe sind für Tagestouren und längere Wanderungen geeignet.
Kategorie B/C: Das sind die richtigen Schuhe für lange Klettersteige und mittlere Alpine- Einsätze.
Kategorie C: Jetzt gehts über Geröllfelder, in die Felswand oder rauf auf den Gletscher. Diese Modelle sind in der Regel für Steigeisen geeignet.
Kategorie D: Diese sind für Extremeinsätze konzipiert und definitiv für Steigeisen gemacht.

Trockene Füße das A und O

Trockene Füße sind das A und O. Das verhnidert Scheuern und auch eine ordentliche Erkältung. Für uns kommen auch bei Tagestouren in der Regel nur Schuhe infrage, welche eine entsprechende Goretex Ausrüstung haben und man auch mal im Bachlauf stehen oder durch eine Pfütze gehen kann.

Lederschuhe sind generell robust gegen Wasser. Aber auch hier ist eine Pflege unerlässlich, damit sie lange Wasserdicht bleiben und das Material nicht Schaden nimmt. Zudem sollten die Schuhe gut lüften, da die Atmungsaktivität durch das Leder hergestellt wird – dieses die Feuchtigkeit des Fußes aufnimmt und wieder abgibt.

Auf die Socke kommt es an

Entscheidend ist nicht nur der Schuh, sondern auch eine entsprechend gute Socke. Bewährt haben sich Temperatur- und Feuchtigkeitsregulierende Naturmaterialien. So mag ich besonders gerne meine Socken mit Merinowolle*.

Und hier noch einmal alle Tipps in Kurzfassung

Plant sehr viel Zeit für den Kauf Eurer Schuhe ein. Unter einer Stunde geht gar nichts, wenn man schon weiß, was man will. Ist man Erstkäufer, dann sind zwei Stunden locker einzuplanen.

Wenn das Euer erstes Paar Outdoorschuhe ist, dann geht unbedingt in den Fachhandel in dem ihr von echten Outdooraktivisten beraten werdet. Der normale Schuhfachverkäufer wird Euch zwar alle Modelle erklären können und auch einen guten Schuh finden, das wichtige Hintergrundwissen hat aber nur jemand, der selbst in der Natur unterwegs ist. Oft kann man abends einen Termin machen und wird dann ausführlich ohne Zeitdruck und andere störende Kunden beraten. Es ist denke ich selbstverständlich, dass man dann seinen Schuh auch dort kauft und auch die Beratungsleistung finanziell würdigt. Denn in dem Wissen steckt viel Erfahrung und Zeit. Würdigt diese Erfahrung, die Euch zu Eurem perfekten Schuh verhilft. Ansonsten gibt es bald keine Experten und Spezialisten mehr.

Geht abends Schuhe kaufen. Dann sind die Füße meistens etwas breiter.

Macht Euch vorher klar, für welchen Einsatz Ihr die Schuhe benötigt – siehe Kategorien und Ausstattung.

Nehmt Euch beim Kauf viel Zeit und testet den Schuh ausgiebig mit den Socken, die ihr auch auf den Touren anzieht. So nutze ich bei Halbschuhen eine dünnere und leichtere Socke, als bei den hohen Wanderschuhen. Das hat Einfluss auf die Größe der Schuhe und kann bis zu einer halben Nummer ausmachen. Im schlechtesten Fall sind dann die Schuhe zu klein und ihr quetscht gerade bergab die Zehen. Das tut nicht nur weh, sondern kann auch mal einen Zehnagel kosten oder für einen dicken Bluterguss unter dem Nagel sorgen. Sind die Schuhe zu weit, dann gibt das Blasen, Blasen und noch mals Blasen.

Testet verschiedene Modelle und auch einmal die Damenmodelle. Unterwegs interessiert es niemanden mehr, welche Farbe die Treter haben. Hauptsache, ihr kommt gesund am Ziel an. Eitelkeiten sind bei Outdoorausrüstung eher unterzuordnen.

Sucht ein Geschäft, welches eine Lauframpe aus Holz und Steinen hat, um ein Gefühl für die Stabilität zu bekommen. Lauft 20 Mal rauf und runter, egal wie blöd es Euch vorkommt. Testet insbesondere bergab. Da dürft ihr mit dem Zehen auf keinen Fall vorne anstoßen. Versucht unterschiedliche Schnürungen und wenn es Euch komisch vorkommt, dann nehmt einen anderen Schuh. Es gibt ihn, den perfekten Schuh für Euch. Und ihr werdet ihn mithilfe eines kompetenten Partners finden.

Die Marke ist egal, solange es sich um einen erfahrenen Hersteller für die Kategorie Schuhe handelt. Es gibt einige Sportschuhanbieter, welche passable Schuhe in der Kategorie A herstellen. Bei höheren Kategorien würde ich keine Experimente eingehen und mich auf die eingesessenen Marken verlassen. Wovon wir jedoch abraten, sind Schuhe vom Discounter. Meistens sind die Materialien nicht sehr robust und man kauft zweimal. Von einem gewissen Risiko mal abgesehen, je nachdem in welchem Gelände man sich bewegt. Es gibt nichts Ärgerlicheres als eine Sohle, die sich nach wenigen Wochen komplett zerlegt und man noch über ein Plateau muss.

Die Größe ist egal! Es passt was passt. Da kann es je nach Hersteller durchaus schon einmal möglich sein, dass aus einer 41 mit dicken Socken nicht nur eine 42 wird, sondern auch eine 43 oder 44.

Ihr tragt einen schweren Rucksack? Nehmt diesen mit, beladet den mit Gewicht und testet mit dem Rucksack auf dem Rücken die Schuhe. Bieten diese Schuhe auch mit dem Mehrgewicht die richtige Dämpfung und Stabilität. Es kann sein, dass nicht alle Schuhe der Kategorie A für das Tragen von Gewicht geeignet sind. Gerade die reinen Trailrunning-Schuhe dürften zu wenig Stabilität bieten.

Im Zweifelsfall braucht man zwei Paar Schuhe. So ging es mir auf den 4444 Stufen von Florli. Mit Halbschuhen die Stufen rauf und mit schweren Schuhen den Berg wieder runter.

So, und nun wünsche ich Euch viel Spaß beim Shoppen und hoffe, dass Ihr mit den Tipps Euren Schuh findet.

Meistens bleibt es nicht bei einem Paar. Eine kleine Auswahl aus unserem Schuhregal.

Hier findet Ihr noch mehr Infos zu Ausrüstung und Outdoorleben

Ihr braucht noch eine Hilfestellung, was in Euren Wanderrucksack hinein gehört? Dann geht es hier entlang.

Und auch für den richtigen (Kinder-) Schlafsack habe ich Euch etwas zusammen geschrieben.

Wie Ihr warm durch die Nacht kommt, erfahrt Ihr in unserem Beitrag Tipps für mollig warme Nächte.   Denn nicht nur im Zelt kann es manchmal ganz schön ungemütlich werden, sondern auch im Reisemobil.

Und für große und Rubensfrauen haben wir hier auch noch einen Beitrag für eine kuschelig warme Outdoorbekleidung im Winter mit ein paar Hinweisen zu Anbietern und Produkten. Das eine oder andere Teil kann man auch an kalten Tagen tragen und natürlich auch im Alltag.

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