Irland 2021, Reisetagebuch

The Cliffs of Moher and the Harry Potter Cave

Eine wahre Attraktion und Touristenmagnet sind die Cliffs of Moher. Sie liegen in der Nähe der Ortschaft Doolin und sind über eine Strecke von rund 8 Kilometern zu bewundern. An der höchsten Stelle sind diese rund 214 Meter hoch und beeindrucken durch ihre Steinformation, welche zuweilen Strukturen annimmt, als wäre ein Künstler am Werk gewesen.

Im Frühling und Frühsommer sind die Cliffs of Moher Brutstätte für rund 30.000 Vögel. Am begehrtesten bei den Touristen sind wohl die farbenfrohen Papageientaucher, welche ansonsten eher selten zu sehen sind. Sie sind alternativ nur noch im Osten von Englands Küste und in einer sehr, sehr großen Kolonien auf Runde in Norwegen zu beobachten.

Die lustigen Papageientaucher sind nur von April bis Ende Juli zu sehen. Diese Aufnahme entstand auf Runde in Norwegen. Hier ist die größte Kolonie zu finden.

In der Regel kann man die Papageientaucher von April bis Ende Juli beobachten. Tagsüber befinden sie sich normalerweise auf dem Wasser und fangen Fische, welche sie dann Abends kollektiv wie auf ein geheimes Zeichen hin zu ihren Bruthöhlen bringen. Wer die Vögel beobachten möchte, sollte daher erfragen, zu welcher Uhrzeit diese an die Klippen zurückkehren und hier mit einem guten Fernglas ausgestattet auf sie warten. Ihnen auf dem Meer zu begegnen ist relativ müßig. Sie sind sehr scheu und sobald sich ein Boot nähert, fliegen sie weg. Wer nicht ein extrem gutes Profi-Objektiv hat, wird kaum mehr als einen schwarzen Punkt von ihnen sehen.

Neben der eh schon beeindruckenden Gesamtkulisse der Klippen welche einem den Atem raubt, haben es die Cliffs of Moher tatsächlich bis nach Hollywood geschafft. Eine Szene aus Harry Potter und der Halbblutprinz wurde hier in Irland gedreht. Mehr Informationen hierzu unter diesem Link.

Wer die Cliffs of Moher selbst erleben möchte, kann dieses auf zwei verschiedenen Wegen erleben: Entweder auf Schusters Rappen oder mit dem Boot. Beide Varianten stelle ich Euch hier im Beitrag vor.

Wanderung entlang der Cliffs of Moher

Ausgangspunkt zu den Cliffs of Moher ist das kleine Dorf Doolin. Von hier aus fahren wir morgens rund 15 Minuten mit dem Bus der Linie 350 zu den Cliffs of Moher. Der Bus startet an der Ecke des Pubs in Doolin, Station Doolin Hotel. Hinter dem Pub gibt es einen großen öffentlichen Parkplatz, welchen ihr nutzen könnt. Am besten nehmt Ihr den Bus zwischen 8:00 und 10:00 Uhr. Dann sind die Klippen noch leer und ihr könnt diese genießen. Zum Fahrplan gehts hier.

Die Busfahrt ist kurzweilig. Die irischen Busse sind sehr komfortabel mit USB und W-Lan ausgestattet. Wir genießen es, dass mal jemand für uns fährt und wir nicht auf den entgegen kommenden Verkehr achten müssen. Nach rund 15 Minuten sind wir bei den Klippen angekommen. Noch ist alles verträumt ruhig, doch schon rasch füllen sich die Parkplätze vor den Klippen und die Touristen werden mit unzähligen Reisebussen herangefahren und die Klippen gleichen einem Jahrmarkt.

Das Besucherzentrum Cliffs of Moher ist durchaus interessant. Somit zahlen wir den Eintritt gerne, denn hier wird nicht nur eine gute Infrastruktur mit WCs, Shop und Restaurant geboten, sondern auch eine Videopräsentation und eine interaktive Ausstellung. Der Besucher wird mit zahlreichen Informationen rund um die Cliffs versorgt. Umweltschutz und Klimawandel spielen eine nicht unwesentliche Rolle und man erfährt viel über die Tierwelt.


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Wer das Besucherzentrum nicht anschauen möchte, und direkt mit der Wanderung beginnen will, der kann nördlich vom O’Brien’s Tower in den Wanderweg einsteigen. (hierfür muss man nicht durch das Besucherzentrum laufen, sondern steigt neben dem Gelände ohne zu zahlen in den Weg ein)
Der O´Brians Tower ist eine Landmarke, welche weithin sichtbar ist. Seit neuestem erstrahlt er in einem sandigem gelb.

Sir Cornelius O’Brien ließ diesen Turm 1835 als Beobachtungsturm errichten. Er soll schon damals ein Touristenmagnet gewesen sein, welcher den Besuchern eine wunderschöne Aussicht gewährte und ein Teehaus enthalten haben soll. Bei klarem Wetter kann man bis zum Loop Head schauen. Auch heute noch kann der Turm bestiegen werden.Natürlich sind die Schlangen davor ziemlich lang. Anstelle auf den Turm hinauf zu laufen, haben wir einen kleinen Abstecher in Richtung Süden gemacht und den Hag’s Head erlaufen.

Nördlich hinter dem Turm geht es einige Stufen hinunter. Das ist der Einstieg für den eigentlichen Wanderweg.

Auf dem Gelände des Besucherzentrums halten wir uns edoch erst einmal nach links in Richtung Süden. Hier führt ein langer schmaler gesicherter Weg bis an die Spitze der Klippen Hag’s Head. Solange morgens früh keine Besuchermassen vor Ort sind, lässt sich die Strecke bequem laufen. Wenn es voller wird, muss man dem Gegenverkehr ausweichen, was meistens im Weidezaun oder Disteln endet. Belohnt werden wir durch wundervolle und beeindruckende Aussichten.

Der Weg zum Hag’s Head ist einen Abstecher wert.

Nach diesem kleinen Abstecher startet unsere eigentliche Wanderung zurück nach Doolin. Wir nehmen den befestigten Weg des Besucherzentrums vorbei am O’Brien’s Tower und folgen den noch befestigten schmalen Weg.

Der Küstenweg nach Doolin

Es gibt zwei Wege, welche gelaufen werden können. Zum einen den alten Wanderweg direkt entlang der Klippen. Diesen sollte man nur bei trockenem und windfreiem Wetter laufen. Der neue Weg ist etwas weiter von den Klippen entfernt und dadurch sicherer. Auch hier wird einem immer wieder der Blick auf die Klippen und das Meer ermöglicht. Ehrlich, mehr Meer geht fast nicht.

Schnell lassen die Besuchermassen nach und spätestens, wenn man die Kuhweide passiert hat (es führt ein kleiner unscheinbarer Weg vorbei am Gatter aus Beton), wird es einsamer.

Hier müsst ihr vorbei an neugierigen Kühen mit ihrem Nachwuchs. Keine Angst – die sind groß, tun aber in der Regel nichts, wenn ihr einfach nur ganz ruhig an ihnen vorbeigeht.

Es geht auf kleinen sandigen Pfaden immer entlang am Meer. Immer wieder kann man Ein- und Ausblicke genießen und auch zwischendrin einmal Rast an der Klippe machen und hier Stunden lang den Möwen in den Steilwänden zusehen.

Mich fasziniert nicht nur der grandiose Ausblick, der einem immer wieder geboten wird, sondern auch die Fauna. Je nach Bodenbeschaffenheit wachsen hier ganz unterschiedliche Pflanzen. Die einen trotzen dem dauernden Wind.

Die anderen haben es sich im Schutze der Sanddüne etwas bequemer eingerichtet und erstrahlen in voller Blüte.

Und dann geht es mal wieder vorbei an Weideflächen mit Schafen, noch mehr Kühen und Pferden. Mit ein wenig Glück lassen sie sich sogar streicheln.

An einigen Stellen stößt man auf bizarre Steinformationen. Bei manchen überlege ich wirklich, ob diese nicht von Menschenhand gemacht sind.

Der Weg ist wirklich abwechslungsreich. So gibt es gerade für jüngere Kinder die eine oder andere Herausforderung, wie den Weg über den Steinsteg.


Und bevor man sich versieht, ist der Weg auch schon fast zu Ende. Man taucht noch einmal ein in einem Meer aus Blumen.

Bevor einem die kleinen bunten Häuschen und das quirlige Treiben von Doolin begrüßen. Mit ein wenig Glück bekommt man einen Platz im Pub und kann sich hier von der Wanderung ein wenig erholen.

Das Postkartenmotiv schlechthin. Wenn lokale Feste stattfinden, herrscht hier jedoch Dauerstau.

Für wen ist der Küstenweg geeignet

Der Küstenweg lässt sich am besten von dem Besucherzentrum aus in Richtung Doolin laufen, da er so über die komplette Länge leicht bergab geht. Wer andersherum läuft, muss sich da etwas mehr anstrengen, was insbesondere an sonnigen und warmen Tagen nicht unbedingt ein Vergnügen ist. Mit einer Strecke von rund 10 km können diesen mit entsprechenden Pausen auch an das Laufen gewöhnte Kinder ab ca. 6 Jahren laufen. Unterwegs gibt es immer was zu sehen und zahlreiche Plätze laden zu einer Rast ein. Bei nassem Wetter ist auf Sicherheit und Abstand zu den Klippen zu achten. Am besten läuft man dann auch den neuen Wanderweg.

Das Schuhwerk sollte stabil sein und ein gutes Profil besitzen. Die Wege sind oft steinig, uneben und schmal. Halbschuhe sind ausreichend.


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Wie immer gehören in den Tagesrucksack Wasser, Sonnencreme, Kopfbedeckung, Insektenspray, etwas zu essen, Regenjacke. Ein Fernglas ist auch ganz nett, da man so die Seevögel in den Klippen beobachten kann. Wer etwas empfindlicher auf Wind reagiert, sollte auch bei schönem Wetter einen Buff oder ähnliches mitnehmen, um Hals / Ohren zu schützen.

 

Bootstour zu den Cliffs of Moher und zur Harry Potter Cave

Wer die Klippen von seiner schönsten Seite sehen möchte, bucht am besten die letzte Fahrt am Abend. Dann steht die Sonne so weit im Westen, dass sie die Klippen in ein einzigartiges goldenes Licht taucht und so die schönsten Fotoaufnahmen möglich sind.

Bootstouren gibt es für rund 18 Euro je Person bei den verschiedenen Anbietern im Hafen von Doolin zu buchen. Die Touren zu den Cliffs of Moher dauern zwischen 45 Minuten und einer Stunde. Am besten ihr bucht rechtzeitig online, da die Schiffe nicht allzu groß sind und die Touren in den Sommermonaten sehr beliebt sind. Tickets bekommt ihr über verschiedenen Anbieter. Einfach die Suchmaschine mit Cliffs of Moher füttern. Dann kommt Ihr zu den unterschiedlichen Angeboten.

Geparkt werden kann im Hafen gegen kleine Gebühr. In den Containern haben die Anbieter ihre Kassenhäuschen eingerichtet. Hinweis für Camper: man darf nicht auf dem Hafengelände übernachten, aber gegenüber gibt es einen großen Campingplatz.

Wenn Ihr einen Platz auf dem Oberdeck draußen ergattern möchtet, ist es gut, wenn ihr rund eine halbe Stunde vor Abfahrt vor Ort seid und Euch bereits in die Wartelinien stellt. Wir finden, dass man vom Deck die beste Sicht hat und auch nicht ganz so schnell seekrank wird, wenn einem die frische Luft um die Nase weht.

Die Küstenformation ist wirklich sehr beeindruckend von hier unten und man nimmt sie noch einmal ganz anders wahr, als bei der Wanderung. Ich möchte diesen Ausflug nicht missen. Denn die Perspektive vom Wasser aus macht einem erst so richtig bewusst, wie gigantisch die Natur ist. Von hier aus kommt man auch der Höhle näher, welche in einem der Harry Potter Filme als Szenenbild dient.

Aber auch andere Höhlen lassen ahnen, dass hier sicherlich mal ein Unterschlupf für Schmuggler war.

Wie schon anfangs geschildert, ist die Saison hier für die Brutvögel relativ kurz und Ihr werdet gegen Ende Juli die meisten Vogelarten nicht mehr beobachten können, da sie weiter ziehen. Aber auch, wenn die lustigen Papageientaucher bereits weiter gezogen sind, so könnte ich zumindest Stunden lang den Basstölpeln bei Ihren Sturzflügen zuschauen. Und manchmal hat man Glück und begegnet auch einem neugierigen Seehund.
Die Chancen sind natürlich größer einen zu sehen, wenn man mit dem Kanu auf dem Wasser unterwegs ist.

Fazit

Die Cliffs of Moher sind auf jeden Fall einen längeren Stopp wert. Die Wanderung hat uns sehr gut gefallen, da man mehr Ein- und Ausblicke erhält als bei der einstündigen Bootstour und man einfach ganz entspannt in seinem eigenen Tempo dieses wundervolle Fleckchen Erde entdecken kann. Wer sich Zeit lässt und genau hin schaut, wird ziemlich viel sehen und erleben.

Ihr wollt noch mehr „wandern“ und Meer erleben? Dann kann ich Euch den Klippenweg in Dingle empfehlen. Dieser ist für unser Empfinden sogar noch schöner, da man an Badebuchten heran kommt und nur sehr wenige Menschen unterwegs sind. Der Klippenweg ist ebenfalls mit Kindern zu laufen und erfordert keine größere Kondition. Er ist auch eher ein Sonntagsspaziergang.

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