Wer Irland entdecken möchte, der sollte die Straße verlassen und sich bei einer Wanderung verzaubern lassen. Besonders schön ist die Wanderung entlang der Klippen von Dingle. Diese Wanderung bereitet der ganzen Familie Spaß, da sie so kurzweilig ist und es immer irgendwas zu schauen gibt. Besonders schön sind die Aussichten ganz nah am Kliff und der Blick in die Tiefe. Mit ein wenig Glück kann man bei ruhigem Wetter auch Delphine in der Bucht sehen. Den Touristenmagneten Fungie (benannt nach seinem Entdecker) wird man jedoch leider nicht begegnen. Er wurde seit 2020 nicht mehr gesichtet.
Für wen ist die Wanderung geeignet?
Die Wanderung ist für Familien mit Kindern ab ca. 8 Jahren geeignet. Der Weg verläuft überwiegend gemäßigt mit leichten Steigungen. Jedoch ist im Bereich der Klippen Vorsicht und Menschenverstand geboten. Bei Wind und feuchtem Wetter kann man hier sehr schnell den Tritt verlieren und abstürzen. Auch sind die Klippen immer am arbeiten, sodass man fragwürdige Stellen lieber nicht betreten sollte. Eltern sollten hier besonders auf ihre Kinder aufpassen.
Die Länge in eine Richtung beträgt ca. 4 km. Somit kommt man je nach Einstiegspunkt auf rund 8 bis 10 km, welche zu laufen sind. Für diese Strecke benötigt man rund 2,5 Stunden. Wer die Badebucht besucht (was unbedingt zu empfehlen ist) benötigt definitiv länger, da es hier auch bei regnerischem Wetter viel zu beobachten und spielen gibt. Rund vier Stunden kann man dann mit Kindern einrechnen.
Einzupacken sind Sonnenschutz, Regenkleidung, Sonnencreme, Windschutz für Hals / Ohren, Wasser, ein kleines Picknick. Feste Halbschuhe mit grobem Profil sind ausreichend. Wer mag, nimmt noch die Badesachen mit. Was alles mit auf eine Wanderung muss, könnt ihr hier nachlesen – damit ihr immer wieder gesund nach Hause kommt.
Startpunkt der Wanderung
Für die Wanderung gibt es mehrere Möglichkeiten zu starten. Wer das quirlige Hafenleben genießen möchte, der startet im Hafen von Dingle (52°08’20.1″N 10°16’21.4″W). Hier gibt es auch gute Parkmöglichkeiten auf einem großen Parkplatz im Hafen. Der Weg ist recht einfach. Man hält sich immer entlang vom Wasser (rechte Hand) in Richtung Ortsausgang von Dingle.
Linke Hand lässt man einen recht großen Hotelkomplex liegen. Und schon wenige Meter weiter befindet man sich mitten auf dem Küstenweg. Zuerst folgt man diesem auf einer geschotterten Strecke. Später geht der Weg über in Wiesen und ausgetretene kleine Pfade.
Wir starten direkt außerhalb vor Dingle (52°07’41.7″N 10°15’39.4″W), da wir mit dem Campervan weiter fahren wollen. Hier gibt es eine kleine Haltebucht vor dem Gatter einer Kuhweide, welche Platz für 2 Fahrzeuge bietet. Dieser Halteplatz ist über eine sehr schmale Straße erreichbar. Sie ist ca. 1,5 km lang und zweigt von der N86 in Richtung Dingle links ab.
Wer ausschließlich baden möchte, findet gute Parkmöglichkeiten direkt an der Bucht (52°07’16.3″N 10°14’56.3″W).
Hussey´s Folley – der erste Wegpunkt
Der größte Streckenabschnitt ist bereits geschafft, wenn man den viereckigen Turm aus dem Jahr 1845 erreicht. Er thront auf einer kleinen Landzunge, welche den Zugang zur Bucht von Dingle bildet. Zu diesem Turm gibt es ein Gegenstück auf der anderen Seite der Bucht, welches ebenfalls um 1845 errichtet wurde und für die Segler eine Landmarke ist.
Erbaut wurden die beiden Türme nach unseren Informationen während der großen Hungerperiode im Land, um den Menschen Arbeit zu verschaffen. Von diesem Punkt aus kann man hervorragend die Bucht überblicken und nach den Delphinen Ausschau halten.
Dingle Lighthouse
Weiter geht der Weg entlang der Küste. Den nächsten Wegpunkt schon fast im Blick. Das nächste Etappenziel ist der kleine weiße Leuchtturm. Dieser wurde 1887 erbaut. Seit geraumer Zeit ist er nicht mehr durch einen Leuchtturmwärter bewohnt und sendet sein Licht automatisiert über die Bucht von Dingle.
Unterhalb des Leuchtturmes gibt es einen kleinen Durchgang. Hier kann man sich an sonnigen Tagen hinsetzen und die wundervolle Landschaft auf sich wirken lassen. Besonders schön ist die Bucht in den sonnigen Abendstunden.
Beenbane Beach
Ein paar Meter hinter dem Leuchtturm muss eine Engstelle bezwungen werden und der Weg führt teilweise weiter über Weiden.
Ab hier beginnt der richtig schöne und wilde Teil des Weges. Immer wieder kommt ihr ganz nah an die Abbruchkant heran und könnt in die Tiefen schauen. Unten seht ihr die kleinen Ausflugsboote. Sie wirken wie kleine Streichholzschachteln.
Im Sommer sind die Klippen gerahmt von zahlreichen Blumen. Die Heide klammert sich hier an die nackten Felsen und rahmt die Klippen mit ihrer lila Blütenpracht.
Der alte Klippenweg ist stellenweise nicht mehr zu sehen und bricht zum Teil auch weg. Ab hier müsst Ihr die Augen aufhalten. Sicherheit geht vor!
Nach ca. 1,5 Kilometern erreicht Ihr eine Straße. Wenn Ihr hier rechts abbiegt und ein kleines Stück zurücklauft, erreicht ihr die Bucht mit dem Badestrand. Die Bucht solltet ihr euch unbedingt anschauen. Rechts an den Klippen haben sich zahlreiche Wasser liebende Pflanzen und Moose angesiedelt. Hier fließt ein permanenter Wasserfall die Wand herunter und bahnt sich im weichen Sand seinen eigenen Weg zum Meer. Alleine dieser Wasserlauf kann Kinder (und Erwachsene) für Stunden beschäftigen. Was passiert, wenn man hier einen Stein hineinlegt? Wird das Wasser umgeleitet? Kann man es stauen?
Der Blick von der Bucht über das Meer ist umwerfend. Hier kommen scharfe Felsen, vom Wasser rund geschliffene Steine, der weich Sand und die grüne Küste zusammen. Ein zauberhaft schöner Platz, den man gar nicht verlassen möchte. Uns zieht es auf dem Rückweg erneut hierhin. Man kann einfach nicht genug bekommen.
Die letzte Etappe
Auf der anderen Straßenseite geht der Klippenweg weiter. Zahlreiche Schilder warnen vor den Gefahren der Klippen. Es geht über weiche Wiesen weiter bis zu einem großen Steinhügel an der Landzunge.
Ein paar Steine und die wunderbare Aussicht laden hier erneut zum Verweilen und ein Picknick ein. Man kann noch ein paar Meter weiter gehen und das ganze Panorama genießen. Jedoch endet der Weg dann hier.
Der Rückweg nach Dingle
Der Rückweg nach Dingle ist quasi identisch, aber alleine die veränderte Blickrichtung eröffnet immer wieder neue Perspektiven. Somit ist es alles andere als langweilig, diesen Weg hin und zurückzulaufen.
Fazit zu den Klippen von Dingle
Der Küstenwanderweg von Dingle ist einer unserer Lieblingswege. Er ist gemütlich zu bewältigen, aber dabei abwechslungsreich und gerade die Badebucht hat es uns wirklich angetan. Das Meer weht einem so richtig den Kopf frei und das gebotene Panorama ist einfach etwas für die Seele. Der Weg ist einfach zum schauen, spielen und entspannen gemacht und man sollte sich wirklich viel Zeit nehmen, um ihn auf sich wirken zu lassen. Hier kann man richtig entschleunigen.