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Auf der Spur der Moschusochsen im Dovrefjell Nationalpark

Eine kleine Attraktion Norwegens sind ohne Frage die im Dovrefjell lebenden Moschusochsen.

Nachdem diese Tierart in Europa fast ausgerottet war, gab es immer wieder an verschiedenen Standorten Versuche die Tiere neu anzusiedeln. In Norwegen gelang dies nach einigen Niederlagen 1975. Mittlerweile kann man im Nationalpark Dovrefjell-Sunndalsfjella rund 300 Tiere zählen. Die Moschusochsen bewegen sich frei im Nationalpark und mit ein wenig Ausdauer kann man ihnen dort begegnen.

Rucksack auf und los

Wir sind natürlich auch neugierig auf die Moschusochsen und beschließen zwei – drei Tage einzuplanen, um den Tieren im Dovrefjell zu begegnen.

Wir verzichten auf die geführten Touren. Diese Gruppen erscheinen uns zu groß und auffällig. Zudem haben diese Gruppen eine ganz schöne Geschwindigkeit. Mit Kind gibt es da keine Chance mitzulaufen. Uns persönlich ist es auch zu schnell. Wir lieben es beim Wandern ein wenig die Seele baumeln zu lassen.

Somit packen wir unseren Tagesrucksack. Die Kamera mit großem Objektiv darf natürlich nicht fehlen. Und los gehts.

Wir starten an der E6. Neben der Fjeldstue (roter Punkt) gibt es eine Ausbuchtung in der man mit einem kleinen Reisemobil bis ca. 6 Meter parken kann.

Wir queren die glasklare und eiskalte Driva und wandern immer bergauf.

Wer früh am Morgen unterwegs ist und nicht allzu viel Lärm macht, hat gute Chancen die Moschusochsen entlang der rot gestrichelten Linie zu treffen. Hier finden wir viele Spuren, jedoch kein einziges Tier.

Wir sind etwas später dran und die Ochsen schon weit den Berg hoch. Somit wählen wir die rote Tour nur bis zum ersten Knotenpunkt und folgen dann dem Fernwanderweg in Richtung Reinheim / Snohetta. (das ist auf der Karte der kleine gestrichelte Weg weiter links)

Bis zur Hütte sind es rund 15 km und 5 Stunden Laufzeit. Die Hütte ist eine gute Ausgangsbasis für Touren auf die Snohetta. Der Vorteil für unsere kleine Tour – die Hütte und der Weg sind markiert und ausgeschildert. Zudem blickt man immer auf die Snohetta mit ihren weißen Gipfeln. Die Snohetta ist mit 2286 Metern der höchste Berg des Dovrefjell.

Immer wieder Spuren im Sandboden. Aber wo stecken nun die Ochsen? Ein Fernglas ist hier wirklich hilfreich. Einige Tiere entdecken wir unten am Bachlauf im Tal. Bis wir dort sind, haben sie aber sicherlich schon das Weite gesucht. Also suchen wir weiter. Die können ja nicht alle in der Senke versammelt oder komplett den Berg hoch gelaufen sein.

Wer suchet, der findet

Man muss wirklich ganz genau schauen. Mit ihrem braun/grauen Fell passen sie sich perfekt in die Natur ein und von Weiten sind sie einem Felsen zum Verwechseln ähnlich. …  habt ihr ihn auf dem Bild schon entdeckt?

Und dann haben wir Glück! Nach rund drei Stunden steht er da. Keine 50 Meter von uns entfernt. (hat eigentlich den Tieren jemand beigebracht, dass sie mindestens 200 Meter Abstand halten sollen?) Wir legen uns leise auf den Stein.

Der Gute ist anfangs ein wenig missmutig ob der plötzlichen Störung, lässt sich dann aber bereitwillig von uns ablichten und ein wenig beobachten.

Wir bedanken uns höflich und robben langsam wieder zurück, bis wir ausreichend Abstand haben und das Tier nicht weiter verschrecken.

Ein grandioses Erlebnis

Auch ohne eine so nahe Begegnung ist es ein grandioses Erlebnis diesen kompakten Tieren in freier Wildbahn gegenüberzustehen und sie hier in ihrem natürlichen Umfeld zu beobachten. Wir sind zu tiefst beeindruckt und werden diese tierische Begegnung so schnell nicht mehr vergessen.

Von diesem Eindruck müssen wir uns erst einmal erholen und machen auf den weichen Flechten eine kleine Pause.

Der Rückweg gestaltet sich etwas schneller, da es nur noch bergab geht.

Fazit dieser Tour

Eine Wanderung durch das Dovrefjell ist ein wundervolles Naturerlebnis. Hier gestaltet sich die Landschaft wieder ganz anders, als in anderen Teilen Norwegens. Die vielen Flechten und Moose sind eine Attraktion für sich. Wie immer besticht die Weite der Ebene und der Blick auf die Schnee bedeckte Snohetta.

Die Tour ist relativ einfach und für Kinder gut zu meistern. Feste Schuhe sind von Vorteil und auch hier möchte ich auf die Wanderstöcke nicht verzichten, da man bergab doch ab und zu auf dem sandigen Boden ins Rutschen gerät.

Man sollte ausreichend Mückenschutz und Sonnenschutz dabei haben. Das Fjell bietet keinen Schatten und heizt sich im Sommer schnell auf.

Das Moschusochsen Suchen bereitet gerade den Kindern viel Freude. Aber bedenkt, dass es Wildtiere sind und ihr immer, wenn von Euch aus möglich, ausreichend Abstand zu den Tieren haltet. Ich möchte nicht von einem 400 kg Tier umgerannt werden – und da es sich nicht um Kühe handelt, sondern eher um Ziegen, würde ich mich auch nicht darauf verlassen, dass die Moschusochsen freiwillig weichen.  Bitte leise verhalten und keine Tiere füttern oder jagen, damit auch noch viele andere Wanderer an ihnen Freude haben.

Weitere Infos rund um Norwegen findet Ihr auf meinem Blog unter der Kategorie Norwegen. Nach und nach werden hier diverse Erfahrungsberichte ergänzt.

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About Alexandra Gerhardt-Botzian

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