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Unterwegs auf dem Walderlebnispfad Breitenstein in Ober-Ramstadt

Man glaubt es nicht, was die nähere Umgebung so alles zu bieten hat. Durch den derzeit eingeschränkten Bewegungsradius und das schlechte Wetter, suchen wir gezielt nach netten Abwechslungen, welche einen Spaziergang mit der Familie attraktiv und interessant machen. Sich an der Natur bewegen muss nicht immer langweilig sein. Die Tourismusverbände und Vereine haben sich in den letzten Jahren richtig viel einfallen lassen, damit der Sonntagsspaziergang zum kleinen Event auch für die Kleinsten wird. Aber auch wie Großen kommen nicht zu kurz.

Bei der Wegauswahl ist uns wichtig, dass sie für Familien geeignet sind. Das Anspruchsniveau nicht zu hoch und die Erholung im Mittelpunkt steht. Zudem sollen die Wege bei jedem Wetter begehbar sein, was bei manchem Klettersteig im Herbst und Winter nicht der Fall ist. Heute stellen wir Euch daher an dieser Stelle den Walderlebnispfad Breitenstein in Ober-Ramstadt vor.

Je nach Jahreszeit bietet dieser Weg andere Sinneseindrücke. Jetzt im Herbst sind die Ränder so mit Laub angefüllt, dass es keine zwei Minuten dauert, bis das Kind in mir zum Vorschein kommt und ich glückselig mit den Füßen durch das Laub schlurfe, das die Blätter nur so davon stoben.

Es riecht nach Herbstwald und das Farbenspiel ist selbst an diesem recht grauen Tag einfach wundervoll. Wenn man leise ist, dann hört man die Meisen zwitschern und die eine oder andere Amsel im Laub rascheln.

Ein Walderlebnispfad für alle Sinne

Gleich 18 spannende Stationen laden auf dem Walderlebnispfad Breitenstein ein, den Wald mit allen Sinnen zu erleben. Neben vielen Stationen an denen man etwas über die Pflanzen und Tiere des Waldes erfährt, gibt es Stationen, welche zum Verweilen einladen und völlig neue Eindrücke vermitteln.

Der Weg ist gut befestigt. Von dem Hauptweg gehen immer wieder Schleifen ab, welche aber immer wieder auf den Hauptweg zurückführen, sodass man jüngere Kinder beruhigt alleine laufen lassen kann. Die Schleifen sind oft Stationen, auf denen ein Gesamtzusammenhang des Ökosystems erklärt wird.

Wir starten gegen den Uhrzeigersinn und erreichen so ziemlich schnell zwei Attraktionen des Walderlebnispfades.

Aus der Perspektive des Eichhörnchens

Man sieht es schon aus der Ferne und sogleich ist die Neugierde geweckt. Eine große Kugel in einem Baum. Ein Kunstwerk mitten im Wald? Was dieses überdimensionierte Werk wohl darstellen soll?

Erst kurz vor der Kugel erkennt man, dass diese einen Zugang hat. Über Seile gelangt man, wenn man denn klein und wendig ist in das Innerste der Konstruktion. (Alle Eltern seien an dieser Stelle vorgewarnt – mit 1,80 hat man es schon echt schwer da hochzukommen. Hebt Euch irgendein Lockmittel auf, damit Ihr Eure Kinder da wieder herausbekommt, ohne sie persönlich herausziehen zu müssen.)

Im Nest selbst wechselt man die Perspektive. Klein wird ganz groß. Es gibt Geborgenheit und Sicherheit. Die Welt verschwindet und je nachdem durch welche Ritze man schaut, bekommt man einen anderen Eindruck von der Außenwelt.

Runter kommen und die Seele baumeln lassen

Während die Kinder in Sichtweite den Eichhörnchen Kobel bespielen, kann sich die elterliche Seele auf einem überdimensionierten Blatt erholen. Auch an grauen Wintertagen lassen sich hier ganz neue Eindrücke gewinnen. Daher bietet es sich an, eine Unterlage mitzunehmen. An dieser Station kann der Rhythmus des Waldes mit dem ganzen Körper erlebt werden. Was muss man dazu machen?

Hierzu einfach mittig auf das Blatt legen, in den Himmel gucken und nichts tun! Ziemlich lange nichts tun. Es dauert ein paar Minuten, bis sich auf einmal eine Leichtigkeit und Entspannung breit macht, man sich mit den Bäumen verbunden fühlt. Und irgendwann spürt man ihn, den Rhythmus, welchen die Bäume und der Wind vorgeben. Sanft schaukelt man durch die Konstruktion wie ein Blatt hin und her.
Ich persönlich wollte gar nicht mehr aufstehen und habe diesen Platz zu einem meiner Lieblingsplätze erkoren, den ich sicherlich auch noch einmal zu anderen Jahreszeiten aufsuchen werde.

Mit einem Blick in den Himmel vergisst man die ganze Welt um sich herum.

Ein Tag im Wald

Bei schönem Wetter kann man sicherlich mehrere Stunden im Wald baden, spielen und toben. Der eine oder andere Rastplatz lädt zum Ausruhen und ruhig werden ein. Die Kinder können durch das Unterholz laufen und Äste sammeln und sich selbst kleine Unterschlüpfe bauen.

Über die heilsame Wirkung des Waldes muss ich an dieser Stelle vermutlich nicht mehr viel schreiben. Wer dennoch einmal nachlesen will, welchen Einfluss der Wald auf unsere Gesundheit hat, dem sei dieser kurze Link mit Informationen zum Waldbaden empfohlen. Fest steht, dass ein Tag an der Natur und im Grünen auf jeden Fall glücklich macht und ein wenig Abwechslung in das Alltagsgrau bringt.

Informationen zum Walderlebnispfad

Die Anreise erfolgt für die meisten per PKW. Startpunkt ist der Parkplatz „Am Vogelherd“ oder der Parkplatz am Naturfreundehaus Breitensteinweg 100, 64372 Ober-Ramstadt. Ihr könnt die Straße am Naturfreundehaus weiter entlang fahren, über die Bundesstraße hinweg. Links seht Ihr dann zahlreiche Möglichkeiten zum Parken.

Der Weg ist mit diversen Schleifen ca. 2,77 km lang. Je nach Wetterlage kann man hier mehrere Stunden mit Picknick und Träumen verbringen. Wenn man den Waldthemenpfad normal durchläuft, benötigt man eine Stunde. Auf der Strecke sind rund 45 Höhenmeter zu überwinden. Damit ist der Weg wirklich für jeden geeignet.

So weit uns bekannt ist, kann man im Naturfreundehaus einkehren. Leider sind wir bisher nicht in den Genuss gekommen, das Angebot zu testen. Da wir häufig den Kastenwagen nutzen, steht aber einer schönen heißen Schokolade nach einem Wintertag im Wald nichts im Wege.

Noch mehr Walderlebnis, aber einer ganz anderen Art findet Ihr im Binger Wald. Hier kommt Action ins Spiel. Eine Hängebrücke, eine riesen Murmelbahn und ein Barfußpfad sorgen für unterhaltsame Stunden.

 

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