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Aurora Borealis – die Magie des Nordens

Ein Traum wird wahr!

Seit Jahren treibt mir jeder Beitrag im TV über die Nordlichter die Tränen in die Augen, so sehr rührt mich dieses Himmelsphänomen an. Verständlich also, dass ich es unbedingt selbst erleben möchte. Nach einigen Vorbereitungen soll in diesem Jahr zumindest die Gelegenheit geschaffen werden, dieses Schauspiel zu erleben.

Wo findet man die Polarlichter?

Generell kann man theoretisch auch in Deutschland und sogar in Griechenland Polarlichter sehen. Dies ist aber eher die Ausnahmen und sehr selten der Fall.
Der beste Ort um auf der nördlichen Halbkugel Polarlichter zu sehen, ist jenseits des Polarzirkels, also nördlich von dem  Breitenkreis  66° 33′ 55″. Dies hängt zum einen mit den physikalischen Gegebenheiten zusammen, unter welchen die Nordlichter entstehen. Zum anderen ist es jenseits des Polarzirkels so dunkel, dass man die Lichter hier am besten sehen kann.

Ich habe mich für Norwegen entschieden, da ich das Land sehr mag und mir parallel die Finnmark im Herbst anschauen wollte. Da der Norden Norwegens recht dünn besiedelt ist und der Winter sehr früh einkehrt, bietet es sich an Standorte zu wählen, welche bewohnter und einfach zu erreichen sind. Die Küstenregion im Westen ist eine gute Wahl, da diese länger eisfrei und gut zu erreichen ist. Gute Standorte sind zum Beispiel Tromsö und Bodo. Aber auch die Lofoten und Vesteralen bieten sich an, wenn man es etwas einsamer mag. Generell sind alle Orte geeignet, so lange sie im  Polarlichtoval liegen.

Welches ist die beste Zeit, um Polarlichter zu sehen?

Polarlichter und Dunkelheit sind eine gute Kombination. In der Regel kann man die Lichter von Oktober bis Februar verstärkt beobachten. Aufgrund der niedrigen Temperaturen im Norden bietet sich der Herbst für eine Polarlichtsafari am ehesten an. Polarlichter bei Schnee haben noch einmal ihren eigenen Zauber, stellen aber auch noch einmal andere Anforderungen an Beobachter und technische Ausrüstung.

Wie viel Zeit muss ich mitbringen?

Um so mehr Zeit man mitbringt, desto wahrscheinlicher ist es, dass man das Himmelsphänomen in seiner spektakulärsten Form erleben kann. Im Oktober ist es fast täglich am Himmel vorhanden, jedoch türmen sich dann auch schon Schneewolken und man muss bedenken, dass die Sonnenaktivität nicht immer gleich stark ist. Unter besten Bedingungen kann man in der Region Tromsö an 9 von 10 Nächten Nordlichter sehen. Aber auch hier fallen die Sichtungen unterschiedlich spannend aus. Richtig helle Polarlichter sieht man ca. einmal in der Woche. Wer also nur ein verlängertes Wochenende nutzt, kann durchaus enttäuscht werden und ohne eine Sichtung nach Hause fahren.

Ich war rund 10 Tage lang im Polarkreis unterwegs und habe hier an 5 Tagen das Glück gehabt Lichter in unterschiedlichen Intensitäten zu entdecken.

Und nun beginnt das Warten

Vorausgesetzt Ihr seid zur richtigen Jahreszeit am richtigen Ort, der Himmel ist klar, der Sonnensturm erreicht einen ordentlichen KpI und es ist Neumond, könnt Ihr Euch warm einpacken und Eure Kamera in Position bringen. Es gibt einige Apps wie z.B.  Norway Lights, welche die Polarlichter vorher sagen können. Diese sind hilfreich, damit man nicht vergeblich die ganze Nacht wach bleibt. Aber auch mit App und diversen Prognosen wird Eure Polarlichtsafari begleitet sein von ständiger Übermüdung. Entweder sitzt man warm eingepackt an einem geschützten Ort und starrt in die Dunkelheit, bis man einen Schein erhascht oder man stellt sich alle Stunde den Wecker, in der Hoffnung, dass man das Licht nicht verpasst. Manche Erscheinungen gehen über Stunden. Andere sind nur ein paar Minuten zu sehen. Manche Lichter sieht man in allen Farben mit dem bloßen Auge. Andere Lichter findet nur die Kamera.

Polarlicht im Sonnenuntergang auf Senja in Norwegen
Polarlicht im Sonnenuntergang auf Senja in Norwegen. Mit dem Auge kaum zu sehen, wenn man nicht weiß, dass es da ist.

Hier bin ich ganz dankbar, dass wir das Lotti-Mobil haben. Somit können wir uns auch an entlegenere Orte stellen und können den Luxus eines beheizten Warteplatzes genießen. Aber auch die eine oder andere Schutzhütte ist eine gute Ausgangsbasis für eine lange schlaflose Nacht und das Warten auf Aurora Borealis.

Für gute Bilder solltet Ihr einen Platz aussuchen, der wenig Lichtemissionen mit sich bringt. Hier solltet ihr schon einmal die Abende zuvor geschaut haben, welcher Ort sich eignet. Am Tag recht idyllische Orte erweisen sich nachts als hell erleuchtet, da die Skandinavier dazu neigen jede noch so kleine Hütte dauerhaft zu beleuchten. Das gibt auf dem Bild dann bei den langen Belichtungszeiten helle Flecken. Dem Erlebnis Polarlicht schadet es nicht. Ich habe das stärkste Nordlicht auf einem hell erleuchteten Campingplatz ganz unerwartet präsentiert bekommen, als der Himmel auf einmal aufklarte. Wenn man völlig fasziniert unter dem Sonnensturm steht, blendet man alles andere drum herum aus.

Nicht planbar

Seid Euch einer Sache sicher. Die Lichter lassen sich einfach nicht planen. Man braucht eine Weile, um ein Gespür zu bekommen, wo und wann sie am Himmel auftauchen,  man sie am Himmel erkennt, wenn sie nicht so stark sind. Und oft kommen sie auch nicht zu der Zeit oder an dem Ort, wo man sie gerne bildtechnisch hätte. Hierzu fehlen einem am Anfang einfach die Ortskenntnis und die Erfahrung. Ein Erlebnis der Extraklasse bleiben sie dennoch. Auch, wenn die gewünschten Bilder nichts werden.

Grün macht glücklich!

Der deutsche Autobauer liegt mit seiner Werbung völlig daneben. Grün macht glücklich und nicht nur das, es macht süchtig. Wer einmal dieses Himmelsspektakel Aurora Borealis mit erleben durfte, will es immer wieder sehen und man versucht wirklich alles, um den Polarkreis nicht verlassen zu müssen.

Wie ihr am besten die Lichter mit der Kamera einfangt? Das könnt Ihr zum Beispiel hier sehr gut nachlesen.

 

 

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